Tipps zum Zähneputzen

Tipps zum Zähneputzen und alles, was man sonst noch über Zahnpflege wissen sollte.

Saubere Zähne prägen oder ergänzen ein gepflegtes Erscheinungsbild wesentlich, verleihen Sicherheit und fördern häufiges Lächeln. Dr. Thomas Bischof, Geschäftsführer der Zahnprophylaxe Vorarlberg, gibt Tipps zur richtigen Zahnpflege.

 

Warum ist Zahnpflege eigentlich so wichtig?

Bischof: Die Lebenserwartung der Menschen steigt ständig und somit auch das Bedürfnis, die eigenen Zähne so lange wie möglich gesund und funktionsfähig zu erhalten.

Das Angebot an Zahnpflegeprodukten wird immer größer und unüberschaubarer. Was braucht man unbedingt?

Bischof: Die Grundausstattung besteht nach wie vor aus Zahnbürste und Zahnpasta. Diese wird bei Bedarf und nach Absprache mit dem Zahnarzt von Zahnseide oder kleinen Zahnzwischenraumbürsten ergänzt.

Worauf sollte man beim Kauf einer Zahnbürste achten?

Bischof: Der Bürstenkopf darf nicht zu groß sein und die Borsten nicht zu hart. Verzichten Sie auf Bürsten mit Naturborsten, da sie sich mit Bakterien vollsaugen. Auch sollte die Bürste mindestens alle 2-3 Monate gewechselt werden.

Empfehlen Sie eher elektrische Zahnbürsten oder bevorzugen Sie Handzahnbürsten?

Bischof: Bei richtiger Anwendung werden sowohl mit der elektrischen Zahnbürste als auch mit der Handzahnbürste sehr gute Ergebnisse erzielt. Die Erfahrung zeigt, dass besonders bei Kindern die Putzdauer mit der elektrischen Zahnbürste länger ist als mit der Handzahnbürste. Auch können kleine „Zahnputzmuffel“ mit einer elektrischen Zahnbürste oft besser zum Zähneputzen motiviert werden.

Was ist bei der Auswahl der Zahnpasta zu beachten?

Bischof: Entscheidend für die Zahngesundheit ist die Verwendung einer fluoridierten Zahnpasta. Der Rest ist Geschmacksache.

Welche Zahnputztechnik empfehlen Sie?

Bischof: Bei der Zahnprophylaxe in Kindergärten und Schulen putzen wir nach der Rot-Weiß-Technik, da diese auch für kleinere Kinder gut zu erlernen ist und in den meisten Fällen bis ins hohe Alter ausreichend gute Ergebnisse erzielt.

Wie funktioniert diese Rot-Weiß-Technik?

Bischof: Zuerst werden die Kauflächen geschrubbt, dann werden die Außenflächen und die Innenflächen in der Rot-Weiß-Technik immer vom Zahnfleisch (Rot) in Richtung Zahnkrone (Weiß) geputzt, um Zahnbelag von den Zähnen zu entfernen. Die übrig gebliebene Zahnpasta wird nur ausgespuckt und nicht ausgespült, denn dann können die Wirkstoffe der Zahnpasta länger wirken

Muss man seine Zähne wirklich nach jedem Essen putzen?

Bischof: Grundsätzlich ja, nur wenn ganz saure Speisen gegessen wurden, sollte mit dem Zähneputzen etwas gewartet werden. Nach dem Essen genügt aber eine einfache Speiseresteentfernung. Am Abend folgt dann die sorgfältige Reinigung – ca. 3 Minuten – bei der die bakteriellen Zahnbeläge sauber entfernt werden und nach der nichts mehr gegessen und bei Durst nur Wasser getrunken wird.

Müssen Speisereste immer mit der Zahnbürste entfernt werden?

Bischof: Natürlich ist es im Tagesverlauf nicht immer möglich sich die Zähne zu putzen. Hier helfen zahnschonende Kaugummis, die mindestens 20 Minuten gekaut werden sollten. Der dadurch angeregte Speichelfluss bewirkt, dass die von den Bakterien gebildeten Säuren unwirksam gemacht werden. Notfalls hilft auch kräftiges Mundausspülen mit einem Schluck Wasser.

Müssen auch Kleinkinder schon Zähne putzen?

Bischof: Kinder sollen so früh wie möglich an Zahnbürste und ans Zähneputzen gewöhnt werden und daher spätestens nach dem Durchbruch des 1. Zähnchens eine eigene Zahnbürste bekommen. Nach den Mahlzeiten kann das Kind dann einfach darauf herumkauen, um sich so ans Zähneputzen zu gewöhnen. Zweimal täglich sollten die Eltern ihrem Kind bis ins Kindergartenalter die Zähne mit etwas Kinderzahnpasta nachputzen.

Ist professionelle Mundhygiene auch bei gesunden Zähnen notwendig?

Bischof: Regelmäßige, im Normalfall 2x jährliche professionelle Mundhygiene in der Zahnarztpraxis ist zur Zahnerhaltung unumgänglich. Hartnäckige Beläge und Zahnstein können nur hier entfernt und damit Zahnfleischerkrankungen vorgebeugt werden.

Zähne fürs Leben – gibt es die wirklich?

Bischof: Wenn wir täglich nur wenige Minuten in die Zahnpflege investieren und an die Mundhygienetermine beim Zahnarzt einhalten, werden wir unsere Zähne bis ins hohe Alter gesund erhalten können.